Der Bär galt immer als das gefährlichste Raubtier der Alpen. Obwohl der letzte, der unsere Gegend unsicher machte, bereits vor über 200 Jahren erlegt wurde, hat man die Geschichte immer sehr lebendig erzählt, als wäre das Ereignis nur ein paar Jahre her. Zur Erinnerung an den letzten Bär hängt die Bärentatze und die Bärengeschichte in Versform, verfasst von Robert Hischier, am Gemeindehaus:
"Zu Massoltern in einem Stalle
spannte ein Schäfer eine schwere Falle.
Ein Bär hatte geraubt dort etliche Schafe
drum sollte er erhalten eine zünftige Strafe.
In der folgenden Nacht schon da kam der Bär.
In den Stall ein zu dringen das fiel ihm nicht schwer.
Er glaubte schon sein Ziel sei glücklich erreicht,
da schlug in fest nieder ein gewaltiger Streich -
ein Holzbalken war gefallen auf seinen Rücken,
und tat ihn fest auf den Boden drücken!
Er winselt und heult, er brummt und schreit -
doch endlich kann er sich richten empor!
Er findet ganz glücklich des Stalles Tor.
Seine Haut ist verletzt und geschunden
und Blut quillt aus vielen Wunden.
Der Schmerz juckt alle seine Glieder!
Er findet endlich die Orientierung wieder,
er schleicht den Abhang nur langsam hinab
und findet an Turtmannbachs Ufer sein Grab.
Der Schäfer findet bei Tag die blutige Spur,
sie zeigt ihm den Weg durch die steinreiche Flur.
Er findet den toten Bären wieder,
er setzt sich auf dessen Rücken nieder,
er packt ihn an den Ohren ganz tüchtig
und schüttelt ihn fest und tut wichtig
und sagt, du hast gestohlen meine Schafe,
nun hast du bekommen dafür die Strafe."